Ein Grundstück kaufen ist der Auftakt zum neuen Leben in Eigenheim. Wer ein Grundstück kaufen will, steht vor vielen rechtlichen, finanziellen und privaten Herausforderungen. Wir klären die wichtigsten Fragen und helfen Ihnen bei I hrem Vorhab, ein Grundstück in der Schweiz zu kaufen.

Grundstück kaufen in der Schweiz: Darauf müssen Sie achten

Die Suche nach einem passenden Grundstück sollten grundsätzlich so früh wie möglich beginnen. Abhängig von der Region ist der Markt für Grundstücke & Immobilien angespannt. Ausserdem erweist sich nicht jedes Grundstück im Budget und der richtige Ort auch wirklich als passend für Ihr Vorhaben. 

• In welcher Region möchte ich leben?
• Wie will ich das Grundstück bebauen?
• Wie hoch ist das Budget?

Am besten dokumentieren Sie Ihre eigenen Anforderungen, um später einen klaren Referenzpunkt zu haben. Bei der Wahl des Standorts sollten Sie alle Faktoren eindenken, die später relevant werden können: 

• Anbindung an die Infrastruktur
• Vorhandensein von Einrichtungen des täglichen Bedarfs
• Lebensumfeld

Den optimalen Standort gibt es nicht. Jeder Standort ist immer mit einem Kompromiss verbunden. Wer in ruhiger Lage leben will, muss mit einem längeren Arbeitsweg und schlechterer Infrastruktur vor Ort rechnen. Wer umgekehrt möglichst innenstadnah bauen und leben will, profitiert zwar von einer gut ausgebauten Infrastruktur, muss aber mit mehr Lautstärke und Grossstadtstress achten. 

Wichtig ist, nicht nur Ihre aktuelle Bedürfnislage in die Standortwahl einzubeziehen. Vielleicht wollen Sie jetzt noch in der Innenstadt leben, aber wie sieht es in 10 Jahren aus. Planen Sie, eine Familie zu gründen? Dann ist die Citylage vielleicht doch nicht der optimale Standort für Ihr Grundstück, sondern eher eine schicke Vorort-Siedlung, in der viele Familien leben.

Wie finden Sie ein Grundstück: Selbst suchen oder Makler beauftragen?

Wer heute ein Grundstück kaufen will, schaut als erstes online nach einem passenden Grundstück. Die Suche bei verschiedenen Immobilienbörsen hilft Ihnen dabei, sich einen Überblick über den Markt und die Preise zu verschaffen. 

Ist das Wunschgrundstück in der Wunschregion zum Wunschpreis realistisch? 

Weniger bekannt ist die Anfrage bei der örtlichen Kommune. Moderne Kommunen sind häufig aktiv im Stadtmarketing und freuen sich über Menschen, die bei Ihnen freie Grundstücke bebauen wollen. Grundstücke im Gemeindeeigentum sind häufig günstiger als Grundstücke, die Sie auf dem freien Markt kaufen können. 

Ob dieses Vorgehen erfolgversprechend ist, hängt natürlich auch von den infrage kommenden Gemeinden ab. In sehr begehrten Regionen wird diese Methode kaum von Erfolg gekrönt sein.

Ein anderer Weg, an ein Grundstück zu kommen, ist die Anfrage bei einem Bauträger. Für das Privileg, ein Grundstück zu kaufen, verpflichten Sie sich dann allerdings zum Bau Ihres Hauses mit diesem Träger. Abhängig vom Träger und Ihrem Vorhaben kann das ein Vor- oder ein Nachteil sein. 

In begehrten Gemeinden kommen Sie um die Beauftragungen eines Immobilienmaklers kaum herum. Aber auch sonst kann sich die Beauftragung eines Immobilienmaklers für Menschen lohnen, die ein Grundstück kaufen möchten. 

Sie kenne den örtlichen Markt, können Grundstücke bewerten und Ihnen bei oft komplizierten rechtlichen Anliegen weiterhelfen. Diese Leistungen können die zu zahlende Provision für die erfolgreiche Vermittlung leicht aufwiegen:

• Sie sparen Zeit
• Sie erhalten ein günstigeres Grundstück

Vor dem Kauf: Das müssen sie beachten

Es ist so weit: Nach monatelangen suchen, abwägen, verhandeln und absagen haben Sie endlich ein passendes Grundstück gefunden. Bevor Sie den Vertrag unterschreiben, gibt es jetzt allerdings noch einige Punkte zu beachten, damit der Grundstückskauf nicht zur bösen Überraschung wird.

Überprüfen Sie den Bebauungsplan

Grundstücke dürfen sie in den seltensten Fällen nach freien Wünschen bebauen. Vor dem endgültigen Kauf sollten Sie in jedem Fall den Bebauungsplan überprüfen. Dieser regelt alle Fragen rund um die zulässige Gestaltung des Baurundstücks.

Lesen Sie den Grundbucheintrag

Überprüfen Sie, ob alle Informationen, die Ihnen genannt wurden, stimmen. Im Grundbucheintrag sehen Sie sowohl den aktuellen Eigentümer als auch etwaige Hypotheken, die noch auf dem Grundstück lasten. 

Status der Erschliessung überprüfen

Traumlage, Traumpreis – aber wie gut ist das Grundstück bereits erschlossen? Je schlechter das Grundstück erschlossen ist, desto länger dauert die Bebauung und desto mehr Kosten kommen in der Zukunft auf Sie zu. Fehlen zum Beispiel Anschlüsse für Strom und Wasser, können Sie mit dem Bau nicht beginnen. 

Es spricht grundsätzlich nichts dagegen, ein unerschlossenes Grundstück zu kaufen. Das sollte sich allerdings im Preis niederschlagen. Rechnen Sie also unbedingt die Kosten für die Erschliessung hinzu. Nur dann wissen Sie wirklich, ob der Grundstückskauf ein guter Deal ist. 

Beschaffenheit des Grundstücks

Die Beschaffenheit des Grundstücks betrifft die spätere Bausubstanz: Wie sieht der Boden aus? Müssen Teile des Erdreichs getauscht werden, um einen sicheren Hausbau sicherzustellen? Als Laie sind Sie nicht in der Lage, die Beschaffenheit des Grundstücks seriös einzuschätzen. Wenden Sie sich hier unbedingt an einen Gutachter-.

Altlasten auf dem Grundstück

Ist das Grundstück Ihrer Wahl vor Jahren mal ein Industriebetrieb gewesen? Das finden Sie heraus, wenn Sie beim Bauamt die Geschichte des Grundstücks erfragen. Dieser Service ist kostenpflichtig.

Grundstück kaufen: Mit diesen Kosten und Steuern müssen Sie rechnen

Neben der reinen Kaufsumme für das Grundstück müssen Sie mit verschiedenen Zusatzkosten rechnen

Maklerprovision

Nutzen Sie einen Makler für den Grundstückskauf, zahlen Sie möglicherweise eine Käuferprovision. Die Höhe ist vertraglich geregelt. Üblich sind Provisionen von 1 – 5 Prozent des Kaufpreises. 

Notarkosten

Der Kauf eines Baurundstücks wird immer über einen Notar abgewickelt. Er erstellt den Kaufvertrag, beurkundet ihn und kümmert sich auch den Grundbucheintrag. 

Notarhonorare sind kantonal geregelt und unterscheiden sich von Gemeinde zu Gemeinde. Sie liegt zwischen 0.1 und 0.5 Prozent des Kaufvertrags. 

Handänderungssteuer

Die Handänderungssteuer wird in manchen Kantonen ab einer bestimmten Kaufsumme fällig. Sie liegt dann zwischen 0,1 % und 0,5 % Prozent des Kaufpreises. 

Bern, Luzern, Obwalden, Nidwalden, Solothurn, Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Appenzell Innerrhoden, Thurgau, Wallis, Neuenburg, Genf und Jura.

Eintrag ins Grundbuch:

Auch die Gebühren für die Eintragung des neuen Eigentümers im Grundbuch sind kantonal geregelt. In manchen Kantonen wird eine pauschale Gebühr fällig, in anderen ein Prozentsatz des Kaufpreises. Der Kanton Zug berechnet dagegen die realen Arbeitsstunden für den Grundbucheintrag.

Erschliessungsbeiträge- und Gebühren:

Falls das Grundstück noch nicht erschlossen ist, werden diese von der Gemeinde erhoben. Die genaue Höhe unterscheidet sich dabei von Gemeinde zu Gemeinde.

Gebühr für neuen Schuldbrief:

Wird ein Hypothekarkredit für den Kauf des Grundstücks aufgenommen, ist ein Schuldbrief notwendig. Für dessen Einrichtung werden zwischen 0,1 % und 0,3 % des Kaufpreises fällig. 

Kosten beim Grundstück kaufen: Beispiel

Familie Meier will ein Grundstück in Zürich kaufen, um dort später ein Haus zu bauen. Sie suchen lange nach einem passenden Grundstück, bis sie eins gefunden haben, das perfekt zu Ihren Plänen passt. Der Kaufpreis für das Grundstück soll 1000000 CHF betragen. Welche Gebühren kommen noch hinzu: 

• Maklerprovision: Mit dem Makler wurde vertraglich eine Provision von 2 % vereinbart: 20.000 CHF
• Notarkosten: Der Notar in Zürich berechnet 0,1 % des Kaufpreises: 1000 CHF
• Handänderungssteuer: Die Handänderungssteuer wurde in Zürich 2005 abgeschafft: 0 CHF
• Grundbucheintrag: Die Gebühr für den Eintrag ins Grundbuch beträgt in Zürich 0,15 %: 1500 CHF.
• Einrichtung des Schuldbriefs: Die Kosten für den Schuldbrief betragen 0,2 %: 2000 CHF

Insgesamt zahlen die Meiers für Ihr Grundstück also die Kaufsumme von 1.000.000 CHF + 24.500 CHF an Gebühren.