AHV aufschieben: Voraussetzungen, Ablauf und Vorteile

AHV aufschieben: Voraussetzungen, Ablauf und Vorteile

- 20. September 2022 - Blog

Leistungen  aus  der  AHV  werden  im  Normalfall  zum  ordentlichen  Pensionierungsalter  ausgezahlt.    Allerdings    haben  Arbeitnehmer  die  Wahl,  die  Pensionierung,  um  bis  zu    5    Jahre  aufzuschieben.  Wie  der    AHV  Aufschub  funktioniert  und  wann  er  möglicherweise  sinnvoll  ist,  erklären  wir  in  diesem  Artikel.

AHV-Schub:  Das  müssen  Sie  wissen:

Definition:
Rentenzuschlag:  Min.  5,2  Prozent,  maximal  31,5  Prozent
Steuer  sparen:  Durch  den  Aufschub  sparen  Sie  unter  Umständen  Steuern,  wenn  die  Progression  hinreichend  hoch  ist

Wie  funktioniert  der  AHV-Aufschub?

In  der  Schweiz  liegt  das    reguläre  Pensionierungsalter    für    Männer  bei  65  und  Frauen  bei  63  Jahren.  Erst  dann  wird  das  Altersguthaben  aus  der  AHV,  Pensionskasse  und  3.  Säule  ausgezahlt.  Aber  nicht  immer  ist  die  Auszahlung  für  den  Pensionär  günstig.  Sind  dem  Pensionär  in  der  Vergangenheit  Beitragslücken  entstanden  –  zum  Beispiel  durch  Arbeitslosigkeit  –  wirkt  sich  jedes  fehlende  Jahr  negativ  auf  den  Rentenanspruch  aus.  Jedes  fehlende  Jahr  führt  zu  einer  Kürzung  der  AHV-Bezüge  von  6,3  Prozent.  Indem  Pensionäre  den  Bezug  der  AHV-Rente    aufschieben,  vergrössert    sich  die  Rente  um  einen  festgesetzten  Betrag  in  Abhängigkeit  zur  Dauer  des  Aufschubs.  Der  Aufschub  wird  monatsgenau  berechnet,  sodass  sich  eine  Spannbreite  innerhalb  der  einzelnen  Jahre  ergibt.

Aufschub Zuschlag
1  Jahr 5,2  Prozent  –  9,4  Prozent
2  Jahre 10,8  Prozent  –  15,5  Prozent
3  Jahre 17,1  Prozent  –  22,2  Prozent
4  Jahre 24  Prozent  –  29,6  Prozent
5  Jahre 31,5  Prozent

AHV-Aufschub:  Beitragspflicht  bleibt  unberührt

Der  Aufschub  der  Rentenzahlung  aus  der  Alters-  und  Hinterbliebenenversicherung  berührt  die  Beitragspflicht  in  der  AHV  nicht.  Lediglich  die  Beiträge  zur  Arbeitslosenversicherung  entfallen  mit  dem  Erreichen  des  ordentlichen  Rentenalters.  Auch  nach  der  Pensionierung  bleiben  Sie  daher  beitragspflichtig.  

Davon  ausgenommen  ist  ein  Freibetrag  von  1400  Franken  pro  Monat.  Die  Freigrenze  gilt  für  jeden  Arbeitgeber  und  jedes  Anstellungsverhältnis  einzeln.  Pensionäre  können  problemlos  2  x  1400  Franken  bei  2  Arbeitgebern  verdienen  und  damit  trotzdem  unter  der    Beitragsgrenze  bleiben.

Falls  Sie  doch  AHV-pflichtig  werden,  ist  nur  die  Summe  oberhalb  des  Freibetrags  beitragspflichtig.  Wer  2000  Franken  im  Monat  verdient,  zahlt  so  nur  Beiträge  auf  2000  –  1400  =  600  Franken.

AHV-Rente  aufschieben:  So  funktioniert  es

Wer  sich  für  den  AHV-Aufschub  entscheidet,  muss  diese  Punkte  beachten;  

  • Ein  Aufschub  ist  grundsätzlich  für  mindestens  1  Jahr  und  maximal  5  Jahre  möglich.  Nach  1  Jahr  kann  sich  der  Rentner  flexibel  monatlich  für  eine  Auszahlung  entscheiden.  
  • Der  Aufschub  wird  mit  einer  sogenannten  Aufschubserklärung  erlangt.  Wichtig:  Das  Aufschubsgesuch  muss  innerhalb  von  1  Jahr  nach  dem  Erreichen  des  ordentlichen  Rentenalters  bekannt  gemacht  werden.  Ansonsten  wird  die  Rente  grundsätzlich  nach  den  gelten  Bestimmungen  ausgezahlt.
  • Um  nach  dem  Aufschub  die  Rente  abzurufen,  müssen  Sie  das  Formular  zum  Abruf  der  Altersrente  ausfüllen  und  bei  der  zuständigen  Ausgleichskasse  einreichen.  
  • Die  maximale  Aufschubdauer  beträgt  5  Jahre.  Nach  Ablauf  dieses  Zeitraums  beginnt  die  Rentenauszahlung  notwendig  und  automatisch.

Kann  jeder  die  AHV  aufschieben?

Prinzipiell  ist  ein  AHV-Aufschub  für  jeden  möglich,  der  seinen  Renteneintritt  flexibel  um  bis  zu  5  Jahre  nach  hinten  verlegen  werden,  allerdings  gibt  es  zwei  Ausnahmen.  Ein  AHV-Aufschub  ist  für  Personen  nicht  möglich,  die  eine  Invalidenrente  beziehen  oder  eine  Hilflosenentschädigung  zur  Altersrente  erhalten

AHV-Aufschub:  Lohnt  sich  das?

Mit  dem  AHV-Aufschub  sichern  sich  Pensionäre  einen  Zuschlag  von  bis  zu  31,5  Prozent  für  die  Rentenzahlung.  Für  die  höheren  Zahlungen  nach  hintenraus  gehen  ihnen  allerdings  Zahlungen  am  Anfang  verloren.  Wer  einen  Rentenanspruch  von  2000  Franken  erworben  hat,  verliert  durch  den  fünfjährigen  Aufschub  120000  Franken.  Die  Rente  steigt  dadurch  pro  Monat  auf  5630  Franken  und  um  7560  Franken  pro  Jahr.  Damit  sich  der  Aufschub  lohnt,  muss  der  Aufschiebende  mindestens  16  Jahre  leben.

Der  AHV-Aufschub  lohnt  sich  also  nur,  wenn  die  eigene  Restlebenserwartung  so  hoch  ist,  dass  die  “verlorenen”  Rentenzahlungen  in  den  Aufschubjahren  durch  die  Zuschläge  auf  die  spätere  Rente  wieder  aufgewogen  werden.

Die  Steuerprogression  kann  einen  Aufschub  zusätzlich  attraktiv  machen.  Wer  über  das  ordentliche  Pensionierungsalter  hinaus  arbeitet,  würde  durch  die    AHV-Rente  zusätzlich  belastet    werden.  Diese    Belastung  kann  durch  einen  Aufschub  vermieden  werden.

Die  Vorsorge  im  Griff  mit  Carefinance

Die  Planung  der  Vorsorge  hat  viele  Variablen.  Einkommen,  Beitragsjahre,  individuelle  Zusatzverträge  und  die  eigenen  Pensionierungsziele  entscheiden  über  den  optimalen  Weg  zum  sorglosen  Ruhestand.  Bei  Carefinance  schauen  sich  professionelle  Berater  alle  Variablen  an,  um  eine  ganzheitliche  Strategie  für  Ihre  Vorsorge  zu  entwickeln.  Legen  Sie  heute  den  Grundstein  für  einen  sicheren  &  glücklichen  Lebensabend!