Sicherheit und Lebensqualität im Alter: 10 Tipps für die Vorsorge

Sicherheit und Lebensqualität im Alter: 10 Tipps für die Vorsorge

- 31. Dezember 2021 - Blog

Das Schweizer Vorsorgesystem gehört zu den besten der Welt. Aber viele Schweizer nutzen die Möglichkeiten des Schweizer Systems nicht im vollen Umfang aus. Die Folge: Sie müssen nach der Pensionierung ihren Lebensstandard herunterschrauben. Lesen Sie 10 Vorsorge Tipps für mehr Geld und Sicherheit im Alter.

Vorsorge Tipp 1: Rentenlücke berechnen

Die Vorsorge setzt sich in der Schweiz aus drei Säulen zusammen. Im ersten Schritt sollten Sie daher berechnen, welche Rentenhöhe sie aktuell erhalten würden und wie gross die sich daraus ergebende Rentenlücke ist: 

  • Pensionskasse: Die staatliche Pensionskasse bildet die Basisversorgung innerhalb des 3-Säulen-Systems. Das bedeutet: Sie soll nur das absolut lebensnotwendige Existenzminimum sichern. Die Höhe des angesparten Altersguthabens ergibt sich aus angespartem Kapital und dem aktuell geltenden Umwandlungssatz. Bei einem Altersguthaben von 200.000 CHF erhalten Sie beim aktuellen Umwandlungssatz von 6,8 Prozent insgesamt 13600 CHF im Jahr ausgezahlt. Vorsicht: Der Umwandlungssatz ist nicht statisch, sondern wird regelmässig nach unten korrigiert, um der demografischen Entwicklung und der steigenden Lebenserwartung Rechnung zu tragen. Passen Sie den Umwandlungssatz daher an, um später keine bösen Überraschungen zu erleben.
  • AHV-Rente: Die AHV-Rente können Sie einfach online berechnen

Rechnen Sie die Beträge aus AHV- und PK-Rente zusammen, wissen Sie, welche Rente Sie heute erhalten würden. Für die Bestimmung der Pensionslücke ist aber noch ein zweiter Faktor entscheidend: ihr aktuelles Einkommen. 

Experten gehen davon aus, dass Sie im Alter etwa 70 % ihres Nettoeinkommens benötigen, um Ihren Lebensstandard dauerhaft zu halten. Teilen Sie also Ihre Rente durch Ihr Nettoeinkommen, um herauszufinden, wie viel Prozent Ihnen zu den 70 % fehlen. Das ist nur eine Faustregel: Abhängig von ihrer persönlichen Lebenssituation, ihren Plänen und Ihren Zielen kann der benötigte Betrag im Alter niedriger oder höher liegen. 

Vorsorge Tipp 2: Vorsorgeplanung: Sicherheit vor Rendite

Eine hohe Rendite ist bei der Altersvorsorge nicht das entscheidende Kriterium. Sie ist Ihr Sicherheitspolster, dessen Risiko Sie möglichst minimieren sollten. Während im Vermögensaufbau auch risikoreicher Produkte sinnvolle Bestandteile des Portfolios sind, ist die Altersvorsorge nicht der richtige Ort für spekulative Investments. Beschränken Sie Investitionen in Einzelaktien oder Kryptowährungen also auf den Teil Ihres Einkommens, der nicht für die Altersvorsorge vorgesehen ist. Für den Aufbau einer Altersvorsorge müssen Sie trotzdem nicht auf den Finanzmarkt verzichten. Aber statt in einzelne Unternehmen zu investieren, streuen Sie das Risiko mit einem Investment in ETFs und Anleihen. Einzelne Unternehmen können im Pleite gehen, ganze Märkte und Ökonomien kaum.

Vorsorge Tipp 3: AHV Lücken schliessen

Rentenlücken in der AHV entstehen, sobald Ihnen Beitragsjahre fehlen. Denn die AHV rechnet standardmässig mit 44 Arbeits- und Beitragsjahren. Jedes fehlende Jahr bedeutet daher eine Kürzung Ihres Rentenanspruchs in Höhe von 1/44. Solche Fehlzeiten haben verschiedene Ursachen: 

  • Krankheit
  • Studium
  • Arbeitslosigkeit

Lücken können innerhalb von 5 Jahren nach ihrem Entstehen geschlossen werden. Das sollten Sie grundsätzlich immer tun und gegenüber Einzahlungen in die 3. Säule priorisieren. 

Vorsorge Tipp 4: Säule 3a priorisieren

Mit der Säule 3a verfügen Schweizer über ein wichtiges Werkzeug für die private Altersvorsorge. Sobald Sie über zusätzliches Einkommen verfügen, sollten Sie daher den Höchstbetrag von 7056 CHF ausschöpfen. Diese Priorisierung gilt auch vor anderen Massnahmen zum Vermögensaufbau. Die Steuerersparnis und Sicherheit durch die 3. Säule wiegen eine eventuelle Rendite nicht auf. 

Vorsorge Tipp 5: Mehrere 3a-Konten anlegen

Das Geld, das Sie freiwillig in die Säule 3a einzahlen, ist bei der Auszahlung steuerpflichtig. Nutzen Sie ein einziges 3a-Konto, beginnt die Auszahlung an einem Stichtag und ihre Steuerlast steigt. Daher lohnt es sich, mehrere 3a-Konten zeitlich versetzt anzulegen. Dadurch sinkt die Steuerlast insgesamt, weil Sie Ihr Altersguthaben gestaffelt erhalten. 

Vorsorge Tipp 6: Lohnt sich die Nutzung von Säule 3b?

Neben der Säule 3a existiert die Säule 3b als Möglichkeit zur privaten Altersvorsorge. Die Säule 3b umfasst Zahlungen zur privaten Altersvorsorge über die Maximalsumme in Säule 3a hinaus. Diese sind nicht mehr steuerbegünstigt, dafür bieten Sie in der Regel grössere Flexibilität als Produkte der Säule 3a. Säule 3b ist allerdings nur für Menschen interessant, die keine AHV-Beitragslücken aufweisen und ihre Beiträge in die 3. Säule stets vollständig ausgeschöpft haben. 

Vorsorge Tipp 7: Der richtige Zeitpunkt für den Einkauf in die Pensionskasse 

Jeder Schweizer hat zusätzlich zu den regulären Einzahlungen in die Säule 3a die Möglichkeit, zusätzliche steuerbegünstigte Einkäufe in die Pensionskasse zu tätigen. 

Diese Einkäufer lohnen sich dann, wenn Ihr Einkommen relativ zum restlichen Erwerbsleben am höchsten ist. In der Regel ist dies in den Jahren kurz vor der Pensionierung der Fall. Vorher ist das Ausschöpfen der 3. Säule und gegebenenfalls eine zusätzliche Anlage auf dem freien Kapitalmarkt sinnvoller.

Vorsorge Tipp 8: Vorbezug für das Eigenheim: Sinnvoll oder nicht?

Normalerweise ist das angesparte Geld in der privaten Altersvorsorge gebunden, bis Sie das Renteneintrittsalter erreichen. Allerdings ist unter bestimmten Voraussetzungen ein Vorbezug der Pensionskassengelder möglich. Bei den Schweizern ist insbesondere ein Vorbezug für den Kauf eines Eigenheims beliebt. 

Statt Eigenmittel zusätzlich anzusparen, wird ein Teil mit dem Geld aus der privaten Altersvorsorge finanziert. Dieser Vorbezug kann sinnvoll sein, wenn Sie ein passendes Objekt gefunden haben und nun schnell finanzieren möchten. Da unklar ist, wie lange die aktuelle Niedrigzinsphase anhalten wird, kann sich in Vorbezug auch aus dieser Perspektive lohnen, wenn die Ersparnis durch niedrigere Zinsen den Verlust des Altersguthabens überwiegt. Grundsätzlich sollten Sie einen Vorbezug allerdings vermeiden und das Eigenkapital getrennt ansparen.

Vorsorge Tipp 9: Pensionskasse: Auszahlung als Rente oder Kapital?

Mit Ihren Einzahlungen in die Altersvorsorge bauen Sie ein Altersguthaben auf. Dabei funktioniert das Altersguthaben aber nicht wie ein normales Konto, auf das Sie Beträge einzahlen, über die Sie dann frei verfügen können. Stattdessen läuft der Bezug von Geldern aus der Pensionskasse nach einem von zwei festgelegten Verfahren ab:

  • Auszahlung als Rente: Bei der Auszahlung als Rente wird ihr Altersguthaben mit dem geltenden Umwandlungssatz multipliziert. Diesen Betrag erhalten Sie dann ein Leben lang – unabhängig davon, ob das Altersguthaben ausgeschöpft wird oder nicht. 
  • Auszahlung als Kapital: Bei der Auszahlung als Kapital erhalten Sie zum Renteneintritt einmalig das gesamte Altersguthaben ausgezahlt, über das sie frei verfügen können. Dafür ist die Summe begrenzt. 

Die Frage nach der Auszahlung als Rente oder als Kapital ist also eine Wette auf Ihre eigene Lebenserwartung. Aber auch Ihre individuellen Planungen spielen eine wichtige Rolle: Wenn Sie sich mit dem Geld einen Traum erfüllen möchten, ist beispielsweise eine Auszahlung als Kapital beispielsweise unter Umständen sinnvoller. 

Vorsorge Tipp 10: Vorsorgeplanung: Professionelle Hilfe nutzen

Die hier genannten Tipps für mehr Sicherheit im Alter können eine professionelle Vorsorgeberatung nicht ersetzen. Bei Carefinance helfen Ihnen ausgebildete und erfahrene Finanzexperten Ihnen dabei, ein Vorsorgekonzept zu erstellen, dass Ihren individuellen Bedürfnissen auf den Leib geschneidert ist. Das blicken wir ganzheitlich auf Ihre finanzielle Situation und ihre Lebensplanung, um eine Strategie zu finden, die in der Gegenwart umsetzbar ist und für die Zukunft Sicherheit garantiert.