Schuldenfalle Schweiz: Risikofaktoren und 3 Wege aus der Verschuldung

Schuldenfalle Schweiz: Risikofaktoren und 3 Wege aus der Verschuldung

- 22. Juli 2022 - Blog

Schweizer sind immer häufiger überschuldet. In der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen lebt jeder 4. über seinen Verhältnissen. Für manche sind Schulden nur eine Phase, anderen gelingt er nur schwer, aus der Schuldenfalle zu kommen. 

Verschuldung Schweiz: Wer das höchste Risiko besitzt

Eine plötzliche Arbeitslosigkeit, ein Unfall oder ein Bankrott: Schulden können jeden treffen. Aber in der Schweiz sind folgende Personengruppen besonders gefährdet für den Schuldenaufbau. 

  • Stadtbewohner: Schweizer in der Stadt verschulden sich häufiger als die Landbevölkerung. Der Grund liegt vor allem in den höheren Lebenshaltungskosten in der Stadt. Während in Städten wie Zürich hohe Mietpreise abgerufen werden, sind die Mieten auf dem Land deutlich geringer. Auch Wohneigentum ist dort bezahlbarer als in der Stadt.
  • Jung: Junge Menschen machen eher Schulden als Menschen im fortgeschrittenen Alter. Der Grund ist das mit dem Alter im Durchschnitt steigende Einkommen. Junge Menschen bis 24 Jahre haben weniger finanziellen Spielraum, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten und unvorhergesehene Vorfälle abzufedern.
  • Alleinlebend: Das Leben als Single ist teurer als in einer Partnerschaft. Alleinlebende haben deshalb ein höheres Risiko als Paare. Neben den geringeren Lebenshaltungskosten spielt auch das erweiterte Umfeld eine Rolle. Bei Problemen kann ein Paar auf die Unterstützung beider Familien und Freundeskreis zählen und muss sich so seltener verschulden. 
  • Bildungsstand: Bildung ist ein gutes Mittel gegen Schulden. Je niedriger der Bildungsstand, desto höher das Risiko für Schuldenbildung. Einerseits korreliert der Bildungsstand mit dem Einkommen, andererseits hilft eine solide finanzielle Bildung auch dabei, mit wenig Geld vernünftig zu haushalten. 

Smartphone, Ratenkauf, Kredit: Die grössten Schuldenfallen in der Schweiz

Nur Geld ausgeben, das man auch besitzt: Das Mittel zur Schuldenfreiheit ist im Prinzip kein Geheimnis. Aber in der Realität lauern viele Gefahren, mit denen gerade junge Menschen schnell in die Schuldenfalle tappen. 

Schuldenfalle Handy

Jedes Jahr ein neues Smartphone – das gehört gerade für junge Menschen einfach dazu. Möglich wird das durch das Vertriebsmodell der Mobilfunkanbieter. Statt den hohen Kaufpreis für das neue Smartphones bezahlen zu müssen, erhält man es mit dem Mobilfunkvertrag. Kostenlos sind die Geräte dadurch nicht – sie werden vielmehr über den abgeschlossenen Vertrag finanziert. Monatliche Handykosten zwischen 50 – 100 Euro sind so keine Seltenheit.

Im Prinzip handelt es sich bei solchen Verträgen also um einen Ratenkauf – und das oft mit hohen Zinsen. In die Schuldenfalle geraten junge Menschen dann, wenn sie die hohen monatlichen Beträge nicht mehr bezahlen können – zum Beispiel wegen dem Verlust eines Nebenjobs oder eine unerwartet hohe Nachzahlung für den Stromanbieter.

Schuldenfalle Scheidung

Eheleute regeln ihre finanziellen Angelegenheiten meistens gemeinsam. Kommt es zu einer Scheidung, kann das für eine oder beide Parteien ernste finanzielle Folgen haben. Bei Eheleuten mit einem Alleinverdiener steht der anderen Person nach der Scheidung plötzlich weniger Geld zur Verfügung. Zusätzlich steigen die Lebenshaltungskosten als Single und eine der Eheleute muss sich eine neue Unterkunft suchen. Ehepaare sollten diese Szenarien durchspielen, bevor es zur Scheidung kommt. Ein Ehevertrag schafft einen verbindlichen Rahmen der beiden Parteien zusätzliche Sicherheit bietet.

Schuldenfalle Eigenheim

Häufig ist der Kauf eines Eigenheims eine sinnvolle Anschaffung. Im Gegensatz zu einem Konsumkredit erhalten Käufer mit der Immobilie einen substanziellen Wert. Zusätzlich sparen sich Eigenheimbesitzer die Mietkosten. Abhängig vom verfügbaren Eigenkapital, dem Zinssatz und dem Mietpreisniveau kann ein Immobilienkauf sogar von Anfang günstiger als das Mieten sein. Die monatlichen Mietkosten übersteigen dann die Kosten für Hypothek und Wartung der Immobilie. 

Aber trotzdem kann das Eigenheim auch zur Schuldenfalle werden – zum Beispiel bei dem Verlust eines Einkommens oder unerwarteten Sanierungen. Vor dem Immobilienkauf steht daher die Überlegung: Wie viel Immobilie kann ich mir leisten? Je geringer die monatlichen Immobilienkosten im Verhältnis zum verfügbaren Einkommen, desto höher das Polster bei unvorhergesehenen Vorfällen. 

Schuldenfalle Konsumkredit

Viele Menschen nehmen einen Kredit auf, um sich Wünsche zu erfüllen, die eigentlich über ihren finanziellen Verhältnissen liegen – zum Beispiel ein neuer Fernseher oder ein Urlaub. Die aktuell niedrigen Zinssätze verlocken zusätzlich einen Kredit aufzunehmen – schliesslich sind es ja nur ein paar Franken mehr als beim Direktkauf. 

Aber auch geringe Kreditkosten belasten auf Dauer das Haushaltsbudget zusätzlich. Durch den Kredit steht nun monatlich noch weniger Geld zur Verfügung. Die Verlockung, zusätzliche Schulden zu machen, ist nun umso grösser. 

Schulden abbauen: 3 Tipps gegen Schulden

Die besten Schulden sind die, die Sie niemals machen. Falls es doch passiert, sollten Sie die Aussenstände schnellstmöglich abbauen und für die Zukunft eine bessere Verwaltung der eigenen Finanzen sicherstellen. Das sind unsere 3 Tipps für effektiven Schuldenabbau: 

  • Haushaltsbuch führen
    Wer keinen Überblick über seine Einnahmen und Ausgaben hat, macht schneller Schulden. Durch die Nutzung eines Haushaltsplans wissen Sie zu jedem Zeitpunkt, wie viel Geld Sie zur Verfügung haben und können dadurch bessere finanzielle Entscheidungen treffen. Neben dem klassischen Notizbuch können Sie heute zwischen einer Vielzahl an Apps wählen, mit denen Sie Ihr Budget digital verwalten und überwachen können.
  • Bargeld statt Karte
    Wer nur mit seiner Giro- oder Kreditkarte bezahlt, verliert leicht den Überblick. Nutzen Sie für tägliche Ausgaben Bargeld, um leichter den Überblick zu behalten. Alternativ gibt es immer Apps, die Sie mit Ihrem Konto verbinden können und ihr Ausgabeverhalten automatisch analysieren.
  • Umschulden
    Wenn Schulden bereits gemacht wurden, kann eine Umschuldung sinnvoll sein. Das Ziel einer Umschuldung ist die Reduktion der anfallenden Zinsen und bei mehreren Posten auch eine Vereinfachung der Schuldverhältnisse. Gerade für ältere Kredite zahlen Sie oft ein Vielfaches der aktuell üblichen Zinssätze.

Raus aus den Schulden mit Carefinance

Einnahmen steigern, Ausgaben optimieren und finanzielles Polster für Krankheit und Alter aufbauen: Der Weg aus den Schulden ist der Weg zu einer bewussten Kontrolle und Steuerung der eigenen Finanzen. Carefinance ist Ihr Partner für ganzheitliche Finanzberatung. Unsere Experten unterstützen Sie bei der Konsolidierung Ihrer Finanzen und dem Aufbau einer nachhaltigen Vorsorge- und Vermögensstrategie – damit sie nicht nur schuldenfrei werden, sondern ihre finanziellen erreichen und sich ihre Wünsche erfüllen können.