Nachhaltiger Vermögensaufbau durch ETF: 5 Vorteile und 4 Tipps zum Investment in passive Fonds
ETFs sind so beliebt wie noch nie. Die passiven Indexfonds geben kleinen Anlegern einen einfachen und kostengünstigen Zugang zum Wertpapierhandel. Was hinter ETFs steckt und wie Sie ein diversifiziertes Portfolio mit ETFs aufbauen lesen Sie in diesem Artikel.
Was ist ein ETF?
Exchange Traded Funds, sind börsengehandelte Fonds, die einen Börsenindex wie den Down Jones oder den Dax nachbilden. Mit einem ETF investieren Anleger also nicht in ein einzelnes Unternehmen oder eine Branche, sondern einen ganzen Markt.
ETFs können wie Aktien und andere Fonds an der Börse gekauft und verkauft werden. Der Preis ist abhängig vom Index. Fällt der Index, verliert auch der entsprechende ETF an Wert. Steigt der Index, steigt auch der Wert des ETFs. Bei Exchange Traded Funds handelt es sich um passive Fonds. Im Gegensatz zu aktiv gemanagten Fonds werden sie nicht durch einen Fondsmanager zusammengestellt und verwaltet, sondern automatisch und computergesteuert.
5 Vorteile von ETFs für Privatanleger
Dieses einfache Prinzip macht ETFs gerade für Privatanleger interessant. Der Handel mit Wertpapieren war in der Zeit vor der Digitalisierung weitgehend institutionellen Anlegern und sehr vermögenden Privatleuten vorbehalten. Durch ETFs kann jeder zum Anleger werden und eine Rendite an der Börse erzielen. Das sind 6 Vorteile von ETFs für Privatanleger.
1. Risikostreuung
Das Ziel eines Portfolios ist es, dauerhaft eine Rendite zu erwirtschaften. Je weniger Titelein Portfolio enthält, desto höher das Risiko. Ein Portfolio mit nur einer Einzelaktien hängt vollständig an der Entwicklung des Unternehmens. Diversität bezieht sich aber nicht nur auf die Anzahl der Titel im Portfolio, sondern auch auf die Streuung über verschiedene Branchen und Märkte hinweg. In einem diversifizierten Portfolio sind dann weder Insolvenzen einzelner Unternehmen noch der Niedergang ganzer Branchen ein prinzipielles Problem. Allerdings ist es für Privatanleger kaum möglich, ein tragfähiges Weltportfolio aus Einzelaktien aufzubauen, weil niemand ausreichendes Wissen hat, um jedes einzelne Unternehmen in jedem Markt einzeln zu bewerten.
2.Geringer Verwaltungsaufwand
Ein einzelner ETF deckt einen ganzen Index ab. Das reduziert die Arbeit für den Anleger auf ein Minimum. Über Sparpläne lassen sich regelmässige Einzahlungen automatisieren und so Schritt für Schritt ein Portfolio aufbauen.
3. Niedrige Kosten
Passive Fonds benötigen keinen Fondsmanager für die Verwaltung. Die Kosten für das ausgebende Institut sind dadurch wesentlich geringer als bei aktiv gemanagten Fonds. Während aktive gemanagte Fonds Verwaltungsgebühren von bis zu 2 Prozent im Jahr verlangeN, erhalten Sie ETF schon für eine Gebühr von unter 0,5 Prozent. Jeder Prozentpunkt Gebühr muss der Fonds durch bessere Performance wieder einspielen, damit sich ein Investment für den Anleger lohnt. Ein aktiver Fonds mit Gesamtkosten von 2 % muss also nicht nur die Performance des Index schlagen, sondern den Index zuzüglich der 2 %. Oft werben Herausgeber von Fonds mit eindrucksvollen Graphen, die genau dieses Mehr an Performance zu belegen scheinen. Diese Graphen zeigen aber immer nur einen Ausschnitt. Umfassende Vergleiche historischer Performancedaten belegen aber: Langfristig ist fast niemand in der Lage, den Index in diesem Mass zu schlagen. Durch Aktionen gibt es immer wieder ETFs, die eine Gesamtkostenquote von weniger als 0,10 % Prozent aufweisen.
4. Transparenz
Aktiv gemanagte Fonds veröffentlichen Ihr Portfolio häufig nur halbjährlich, weil in der Zusammensetzung der Wert des Services liegt. Bei ETFs können Anleger hingegen tagesaktuell die Zusammensetzung des Portfolios sehen.
5. Sicherheit
Fonds jeder Art unterstehen in der Schweiz dem Bundesgesetz über kollektive Kapitalanlagen (KAG). Damit ist das Vermögen bei einer Insolvenz des herausgebenden Instituts geschützt. Nur synthetisch replizierte ETF verfügen über ein beschränktes Gegenparteienrisiko.
Weniger Kontrolle durch ETF – Ein Nachteil?
Ein häufiger Einwand gegen passive Indexfonds ist die eingeschränkte Kontrolle über sein Portfolio. Wer ausschliesslich ETFs kauft, kann zwar durch die Art des ETFs die Portfoliozusammensetzung etwas steuern, Kontrolle über einzelne Positionen hat er allerdings nicht. Für private Anleger, die ETFs als Teil Ihrer Altersvorsorge oder zum Vermögensaufbau nutzen wollen, ist dieser Aspekt allerdings kaum relevant. Je weniger Privatanleger selbst Hand an Ihr Portfolio legen müssen, desto besser.
Der Einwand würde nur greifen, wenn sich die zusätzliche Kontrolle auch in höheren Renditen niederschlagen würde. Das ist für Privatanleger allerdings praktisch ausgeschlossen.
Jede Transaktion kostet Geld. Viele Menschen unterschätzen die Auswirkungen regelmässiger Transaktionen auf die Gesamtrendite des Portfolios. Auch ohne Transaktionsgebühr zahlen Anleger mindestens den Spread – also die Differenz zwischen Kaufpreis und Marktpreis. Daher gilt: je weniger Transaktionen, desto besser für das Portfolio.
So finden Sie den richtigen ETF
ETFs sind das erste Finanzprodukt, dass es Privatanlegern erlaubt, zu geringen Kosten ein diversifiziertes Portfolio aufzubauen, dass konstant Rendite abwirft. Aber welche ETFs sind die richtigen für das Portfolio und von welchen Produkten sollten Anleger Abstand nehmen? Das sind unsere 4 Tipps für die Auswahl der richtigen ETFs.
1. Anlagestrategie festlegen
In der Schweiz handeln Sie aktuell über 1500 ETFs. Dank der breiten Auswahl lassen sich auch komplexe Anlagestrategien über verschiedene Anlageklassen hinweg ausschliesslich mit ETFs realisieren. Der Fokus beim Aufbau Ihres Portfolios sollte auf Diversifizierung legen. Mit Ihren ETFs sollten Sie die Weltwirtschaft breit abdecken, um bei branchenspezifischen oder nationalen Krisen die Schwankungsbreite Ihres Portfolios zu verringern.
2. Index wählen
Jeder ETF bildet einen bestimmten Index ab – beispielsweise den DAX oder den Dow Jones. Als Anleger sollten Sie nie nur einen einzigen Index für Ihr Investment wählen. Entscheidend ist Diversität, die Sie am besten durch eine weltweite Abdeckung der Märkte realisieren. Mit dem MSCI World gibt es auch einen Index, der versucht, die weltwirtschaftliche Entwicklung abzubilden. Er macht es Ihnen einfacher, ein diversifiziertes ETF Portfolio aufzubauen.
3. ETF wählen
Verschiedene ETFs orientieren sich an demselben Index. Das liegt daran, dass der ETF einen Index nie zu 100 Prozent exakt abbildet. Damit entstehen Unterschiede zwischen verschiedenen ETFs desselben Index, die sich auch in unterschiedlichen Renditen niederschlagen können. Die Bestimmung Abbildungsqualität ist daher ein entscheidender Schritt bei der Auswahl des ETFs. Vergleichen Sie die historische ETF-Rendite mit der Benchmark-Rendite, um die Abweichungen einzuschätzen.
Auch die Art der Abbildung unterscheidet sich zwischen verschiedenen ETF. Physisch replizierende ETF investieren direkt in die Wertpapiere des Index und berücksichtigt die Gewichtung innerhalb des Index. In bestimmten Märkten entsteht durch die Gewichtung anhand des Börsenwerts allerdings ein Klumpenrisiko. Der ETF bildet den Markt dann verzehrt ab, weil er einzelnen Positionen eine zu hohe Gewichtung einräumt.
Bei der synthetischen Replikation investiert der ETF in Finanzderivate, um den jeweiligen Index nachzubilden. Die synthetische Replikation bietet auf einigen Märkten eine höhere Abbildungsqualität und grössere Stabilität als physische Replizierende ETF.
4. Kosten optimieren
Auch wenn der Aktienhandel in den letzten 10 Jahren immer günstiger geworden ist, fallen für den Handel mit ETF immer noch Kosten für die Verwaltung und den Vertrieb des Produkts an. Diese Kosten lassen sich in der Gesamtkostenquote (TER) zusammenfassen. Die TER eines ETFs finden Sie sowohl in den Berichten des herausgebenden Instituts als auch auf externen Vergleichsseiten.
Für jeden Kauf oder Verkauf an der Börse fällt ein Spread an – der die Differenz von An- und Verkaufskurs ausdrückt. Der Spread unterliegt marktüblichen Schwankungen. Der Kauf desselben ETFs kann dadurch Morgens teurer als Mittags sein.
Ausserhalb der Börsenzeiten sollten Sie nach Möglichkeit überhaupt keine Transaktionen durchführen. Verzögerte Transaktionen lassen sich die Börsenbetreiber fast immer durch höhere Spreads bezahlen.
Was taugen spekulative ETFs?
ETFs haben in den letzten Jahren enorm an Popularität gewonnen. Die hohe Nachfrage führt zu einem grösseren Angebot neuer ETF.
Shorts geben Anlegern die Möglichkeit, auf fallende Kurse zu setzen. Ein Short-ETF spekuliert dementsprechend auf einen fallenden Markt. Damit sind Short-ETFs wesentlich spekulativer als herkömmliche ETFs und nicht für die langfristige Kapitalanlage geeignet.
Aktive ETFs versuchen den jeweiligen Vergleichsindex zu schlagen. Wie bei einem klassischen Fonds übernimmt ein Portfoliomanager die Zusammenstellung. Dadurch muss ein aktiver ETF nicht nur den Index schlagen, sondern zusätzlich die Gebühren generieren.
Viele neue Produkte versuchen, ETFs mit anderen Produkten aus der Finanzwelt zu verbinden. Dabei leidet die Grundidee des ETFs Auswahl des richtigen ETF
Mit Carefinance zum ETF-Portfolio
Carefinance begleitet Sie von Anfang an beim Aufbau Ihres ETF-Portfolios: von der Anlagestrategie über die Index-Auswahl bis zum Vergleich verschiedener ETFs. So entsteht ein robustes Weltportfolio, das konstant Rendite abwirft und Ihr Vermögen vergrössert. Unsere Berater haben dabei immer das grosse Ganze im Blick – also ihre finanzielle Freiheit und Sicherheit.